Wie ich die Dinge geregelt kriege

★★★☆☆ »Wie ich die Dinge geregelt kriege« – Selbstmanagement für den Alltag von David Alle

»Wie ich die Dinge geregelt kriege« - Selbstmanagement für den Alltag von David Allen


8. Feb 2022
4 min. Lesezeit
  • Produktivität

Hörbuch Blogger

Dr. Daniela Preiß

Hörbuch-Bloggerin

Wie ich die Dinge geregelt kriege

Das Hörbuch »Wie ich die Dinge geregelt kriege« von David Allen* hat mir ein paar Kopfschmerzen bereitet. Und ich bin immer noch nicht sicher, ob ich das Hörbuch empfehlen kann. Die Methode klingt interessant, das Hörbuch ist vom Sprecher gut umgesetzt, aber es gibt ein gewaltiges Manko.

Die besten Hörbücher

»Wie ich die Dinge geregelt kriege«


Autor: David Allen
Sprecher: Mark Bremer
Laufzeit: 11 Std. und 59 Min.

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Heute passiert alles digital und international. Wir unterliegen ständigem Wandel und Neuerungen. Daraus entsteht das Gefühl, nicht mehr bewältigen zu können, was tagtäglich auf uns einströmt.

Somit sind, wie David Allen glaubt, die herkömmlichen Ansätze für Selbst- und Zeitmanagement nicht länger zu gebrauchen.


Ebenso wenig genügt, dass wir durch Ziele und Werte priorisieren, worauf es ankommt. So hat der US-Amerikaner eine neue Methode entwickelt. Ausführlich stellt er seinen Fahrplan vor. Dahinter steht das Ziel: Stressfreie Produktivität.

Auf dem deutschen Markt ist Allens Buch erstmals 2001 erschienen. Seitdem gibt es positive Resonanz. Vom Schüler bis zum Top-Manager, alle fühlen sich angesprochen. GTD, die »Getting Things Done«-Methode hilft beruflich und privat. Kurz gesagt, sie zahlt sich in sämtlichen Lebenslagen aus. Davon ist Allen überzeugt.

Sprecher Mark Bremer hat den Dreh raus


Hörbuchsprecher Mark Bremer liest sachlich, kaum emotional. Seine Stimme und Darbietung beruhigen mich. Überhaupt ist Bremer sicher in der Spur.

Allen voran doch der Textabschnitt »Garage sauber machen«. Eine fiktive Person hat beschlossen, sich darum zu kümmern. Also schaut sie sich dort um. Gedanken, die ihr wie Blitze durch den Kopf schießen, wechseln sich ab mit Notizen in der Art: Das tue ich als Nächstes. Und bei Bremer höre ich deutlich heraus, worüber die Person gerade nachdenkt oder was sie stattdessen fixiert.

Ähnlich gelingt ihm die Klangfärbung bei: »… würde der Schritt in der Liste ‚Überall‘ oder ‚Verschiedenes‘ festgehalten.«

Unverkennbar treten die Eigennamen hervor, als wären sie kursiv gesetzt. Anderswo, wenn noch einmal auf den übergeordneten Bezug zurückverwiesen wird, meine ich, dass Klammern diese Wörter umfassen.

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Zum Hören weniger geeignet


Der Autor liefert uns ein Nachschlagewerk, »das für das 21. Jahrhundert und sogar darüber hinaus relevant und anwendbar« bleibt. Spiegelt sich hier der amerikanische Größenwahn? Über das Jahrhundert hinaus, das kaum zu einem Fünftel hinter uns liegt … Ich kann nur den Kopf schütteln. Doch Allen meint es ernst und bläst sich weiter auf.

»Sie werden in dieser Ausgabe ein neues und faszinierendes Niveau vorfinden. Das garantiere ich Ihnen. Was sich auftut, ist ein neues Universum an Ideen.« Und weiter: »Wenn Sie sich auf dieses Hörbuch einlassen, erhalten Sie eine zusammenhängende, positive und produktive Einstellung gegenüber den Aspekten Ihres Lebens und Ihrer Arbeit, auf die es wirklich ankommt.« Sogar als »Goldgrube« bezeichnet er sein eigenes Werk und die Methode als »Managementstil nach Art des Schwarzen Gürtels«.

So zu reden, stößt mir bitter auf. Und es zieht sich bis zum Ende durch, dass Allen immer wieder betont, wie gut, wie einzigartig doch sein Ansatz wäre. Ich fühle mich zunehmend genervt, schon die Einführung dehnt sich über 30 Minuten. Gut, das ist nicht allzu viel, bei der Gesamtspielzeit von annähernd zwölf Stunden. Doch will ich eine halbe Stunde Selbstdarstellung hören?

Zudem erwartet Allen von mir ein herausragendes Leistungsniveau. Immer, wenn ich arbeite, soll ich absolut präsent sein. Wie im Flow funktionieren.


Aber im Ernst, ich bin doch keine Maschine. Menschen haben gute wie auch schlechtere Tage. Und nicht jeder mag es philosophisch oder spirituell. Allen durchaus, denn er beruft sich auf den »wasserklaren Geist« und dass ich mich »in den produktiven Zustand versetzen kann«.

Im weiteren Verlauf wird jedes nebensächliche Detail erläutert.

Welche Art Terminkalender passt zu mir? Welche Sorte Papier kann ich verwenden? Teilweise kommt es mir vor, als würde Allen mich für unfähig halten. Aber ich verstehe auch, dass es so nicht gemeint ist. Er spricht einfach alle Punkte an, damit jeder heraussuchen kann, was ihm persönlich weiterhilft.

Das Hörbuch ist, um neuerdings Allen zu zitieren, »eine innere Karte«. Es bietet »eine Anleitung, den Ausstoß zu maximieren und den Aufwand zu minimieren. Und das in einer Welt, in der die Arbeit ständig umfangreicher und anspruchsvoller wird.«

So unterteilt er es in viele, kleine Häppchen.

Bei der gedruckten Ausgabe erleichtert diese Unterteilung etwas den Überblick. Aber hier, im Hörbuch, verliere ich schnell die Orientierung.


Ich kann nicht eben zurückblättern, um mich zu vergewissern, in welch größerem Kontext eine Aussage steht. Die Inhalte verästeln sich stark. Zum Beispiel an dem Punkt, ob eine bestimmte Aufgabe eine Aktion erfordert. Falls nein, gibt es drei Möglichkeiten. Wenn ja …

Ich müsste das alles im Kopf behalten. Was zusätzlich erschwert wird, weil nicht jedes Mal die Nummerierung stimmt.

Ein Diagramm beleuchtet den Arbeitsfluss.


Wo darin was herauszulesen ist, fließt in den Haupttext des Hörbuchs ein. Aber grundlegend fehlt eine Erläuterung zu dieser Grafik. Weder wird sie mit Worten beschrieben noch in einem ergänzenden PDF gezeigt. Die wenigen Informationen, die ich dazu im Audio erhalte, lassen mich ratlos zurück.

Fazit: Eine Überlegung Wert


Grundsätzlich halte ich die GTD Methode für ein gutes Werkzeug für mehr Produktivität. Leider lädt die Hörbuchumsetzung nicht dazu ein, sich diese Methode per Hörbuch anzueignen. Vielleicht für Menschen, die sehr detailverliebt und auditiv sind - dann kann ich mir vorstellen, dass das Hörbuch geeignet ist.

Für komplette Hörbucheinsteiger gibt es einfachere Hörbücher, wie »Die 1% Methode« von James Clear.*

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